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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:34
Tinnurandir, 12.06.2012
Der Wind streicht durch die Blätter. Ein Säbler streift durch die Wälder des Feralas, scheinbar ziellos. Hie und da wittert er, schabt mit einer Pfote über den Boden, gibt ein ungeduldig klingendes Fauchen von sich. Schließlich taucht er in die tieferen, ihn umgebenden Schatten ab... und verschwindet... weiter auf der Suche... weiter auf der Jagd.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:34
Gaomee, 13.06.2012
Mit einem leisen "Plong" fiel der Wassertropfen von der Spitze des Blattes in den See und wurde von seiner Oberfläche verschluckt. Hart. Endgültig. Von einem auf den anderen Moment einfach nicht mehr da. Er war Teil des Ganzen geworden, des Kreislaufes, der alles umgab. Ob es diesen kleinen Tropfen noch gab? Kämpfte er darum, weiter zu bestehen oder hatte er sich gefügt? Wer vermochte es zu sagen? Machte sich jemand überhaupt Gedanken darum? Oder war diese Frage es nicht wert, ihr weiter nachzugehen? Physikalisch mochte man sagen, dass die Oberflächenstruktur des kleinen Tropfens der neuen des Wassers nachgegeben hatte, um seine Energie an diese weitaus größere Oberflächenspannung weiter zu geben. Aber war das befriedigend?
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:34
Gaomee, 14.06.2012
Kreisend flog der Vogel am wolkenverhangenen Himmel. Seine Schwingen waren schwer vor Müdigkeit, zerrte doch der Wind mit aller Macht an dem kleinen Körper. Immer wieder drohte das Tier ab zu sacken und fing sich im letzten Moment wieder. Wohin ihn wohl seine Reise trug? Was mochte sein Ziel sein, so allein dort draußen? Warum schloss er sich nicht einem sicheren Schwarm an, um mit ihm den Naturgewalten entgegen zu stehen? Nur langsam fand der Vogel einen Weg, schwankte und trotzte dennoch den stürmischen Böen. Er mochte zierlich wirken, doch sein Überlebenswille trug ihn vorwärts.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:35
Sambipu, 15.06.2012
Sambipus Weisheiten zu Nachtelfen: 1.sie sind nicht von windschnittigem Wuchs. Es ist unmöglich, sie auseinander zu halten, da ihre Köpfe einfach zu weit entfernt sind (deswegen haben sie eine Vorliebe für Sonne Mond und Sterne: ihre Gesichter sind Teil der Milchstraße). 2. Sie haben doofe Ohren (oder würdet Ihr behaupten, dass ein Esel intelligent aussieht?) 3. Sie achten nie darauf, wo sie hintreten, sehr zum Leidwesen meiner edlen Rasse. Ich gehe davon aus, dass der gemeine Nachtelf (neben den Hufmenschen) unser natürlicher Feind ist (sie haben nicht nur doofe Ohren, sie haben auch doofe Augen). 4. Sie sprechen ulkig. Man versteht zwar kein Wort, aber man könnte ihnen trotzdem stundenlang zuhören. 5. Sie verstehen weder etwas von Technik, noch von Magie. Ohne Gnome würden sie nicht überleben (das wäre ein Grund mehr, mal auf zu passen, wo man hintritt).
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:35
Anushor, 17.06.2012
Die Gischt sprüht fein als die Welle auf das Riff trifft und Wassertropfen legen sich auf das Gesicht des Druiden der auf einen der Felsen steht. Nicht mal ein Zwinkern entlockt dies seinen Augen, seine Aufmerksamkeit scheint sich vom Wellenspiel nicht ablenken zu lassen. Eine neue Welle rollt heran, größer und wilder als die vorhergegangen, sie fängt an sich aufzutürmen, Schaumkronen bilden sich auf dem Wellenkamm. Diese Welle wird das Riff komplett umspülen und alles was sich darauf befindet mitreißen! Ein Funkeln in den Augen des Druiden ein Wispern gegen den Wind, den Naturgewalten besänftigende zusprechen, die Hände angehoben zu der aufbäumenden Welle und diese verliert ihre Kraft und umspült nur noch leicht die Füße des Druiden.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:35
Gaomee, 18.06.2012
Leise fallen die Blätter, fallen sacht auf des Bodens Grund. Keines von ihnen lässt sich lenken, segeln sie doch im Wind herab, Stund um Stund.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:36
Luthien, 20.06.2012
Das dunkle Grollen neben ihr explodierte dumpf in ihrem Kopf und entlockte ihr ein schmerzvolles Stöhnen. Langsam hob sie die rechte Hand, betastete vorsichtig ihren Kopf. Ein stechender Schmerz liess sie erneut aufstöhnen und die hellen Fellhandschuhe färbten sich schwarz. Was? Kälte kroch aus dem schneebedeckten Boden, drang durch ihre dicke Winterkleidung und in ihr Bewusstsein...doch ihre linke Seite war warm.
Wieder erklang das dunkle Grollen. Vertraut. Sie wandte den Kopf, versuchte die Augen zu öffnen, doch es ging nicht. Ihre Nasenflügel blähten sich leicht. "Naharr", flüsterte sie rau und ihre Linke griff in das dicke Rückenfell des massigen Wintersäblers, der sich dicht neben ihr ausgestreckt hatte.
Ein weiteres Mal grollte der Säbler, warnend diesmal und bedrohlicher. Sie spürte, wie Spannung in das Tier kam und Naharr sich langsam erhob. Jemand nähert sich. Ihr Kopf schien zerspringen zu wollen, als sie versuchte sich aufzurichten. Tageslicht stach wie ein heisses Messer durch ihre Lider, als sie ihr linkes Auge einen winzigen Spalt weit aufzwang. Mit dem Schmerz kam die Dunkelheit.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:36
Luthien, 22.06.2012
Kalt... so kalt. Sie fror von innen nach aussen. Wo bin ich? Die Luft die sie atmete war warm und schmeckte nach Rauch. Naharr? Ihre Hand zuckte nach oben und verfing sich in der Decke. Der Schmerz in ihrem Kopf liess sie stöhnen. "Ruhig, Luthien... bleib liegen. Es wird gleich besser." ~ "Bringt mehr Decken... legt Holz nach... wir müssen sie warm bekommen." Sie kannte die Stimme... Altra. Andere vertraute Stimmen drangen an ihr Ohr, doch sie nahm nur ihren Klang wahr, während die Worte sich in der Dunkelheit verloren, die erneut nach ihr griff.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:36
Altra, 22.06.2012
Myrielle wird Euch das Essen bringen." "Hey, ihr, wir brauchen Tee." "Tee-Elfe ... " "Tee ... "
Die Elfe hastet zwischen den müden, verfrorenen Spähern, der Küche und den sich beratenden Mitgliedern des Smaragdzirkels hin und her. Tee, um alle aufzuwärmen. Essen für die Hungrigen. Eine Decke wird um eine Schulter geworfen, der Empfänger ist so in Gedanken versunken, dass er es nicht einmal merkt. Ein "Danke" kommt nur allzu selten.
Myrielle schaut sich um. Es sind wohl alle versorgt. Für einen Moment hat sie Zeit, dieses Mädchen für alles, Zeit für sich selber.
Der Blick geht in den Schnee hinaus. Wie wäre es wohl, nicht immer nur die Tee-Elfe zu sein, deren Namen so oft vergessen wird? Sie sieht im Schnee Schatten und formt aus ihnen Traumbilder.
Myrielle, die Schildwache: Die Gleve erhoben, steht sie einem wilden Ork gegenüber, der vor ihr tot zu Boden sinkt. Keine Herausforderung für eine erfahrene Kämpferin Myrielle, die Druidin: Sie lächelt, als ein kranker Baum im Teufelswald die toten Blätter abwirft und grünes Laub spriesst. Myrielle, die...
"Ich brauche eine warme Suppe für die Aufseherin!" Aus den Gedanken gerissen, schaut sie zu der jungen Heilerin. "Sie kommt sofort." 'Schwester', will sie noch hinzufügen, aber wer ist sie, die alternde Tee-Elfe, dass sie sich auf die gleiche Stufe, wie eine Druidin stellen kann, selbst eine so junge.
Für eine Weile ist Myrielle beschäftigt, dann herrscht wieder Ruhe, während der ewige Suppentopf vor sich hin köchelt und Teewasser langsam anfängt zu kochen. Ihr Blick geht zu der Aufseherin, die anscheinend wieder zu Kräften kommt. "Sie hätte erfrieren können", denkt Myrielle sich. "Dennoch, wenn ich nur einmal ein Abenteuer erleben könnte. Nur einmal, würde ich ein solches Risiko eingehen. Einmal nicht die Tee-Elfe sein, sondern die Heldin."
Plötzlich fühlt sie einen heftigen Schlag und ein Schmerz durchzuckt sie. Ihr Blick geht nach unten und sie sieht einen Dolchgriff aus ihrer Brust ragen. "Aber ich wollte doch... " Sie spürt nicht einmal mehr, wie sie zusammen sackt, so still und unauffällig sterbend, wie sie gelebt hat.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:37
Tinnurandir, 26.06.2012
Finsternis
Sowohl in seinem Herzen… als auch um ihn herum herrscht sie. Lässt keine Hoffnung… kein Licht zu. Er schließt die Augen… ein lächerlicher Versuch, sie auszuschließen. Denn die in ihm… kann er nicht verdrängen. Seine Hand auf der vom Regen nassen Erde… spürt das Leben des Waldes. Seit unzähligen Monden ist er auf der Suche… nur selten das Fell ablegend. Aber heute Abend… hat ihn sein Verstand dazu gedrängt. „Bleib nie zu lange in einer Gestalt… oder du wirst dich darin verlieren“. Die Worte… ihre Worte hallen in seinem Kopf wider, vor und zurück… als würden sie an seiner Schädeldecke abprallen.
Er hebt den Blick zu den Sternen… sucht den Himmel ab. Dicke Wolken verdecken die meisten… aber einer strahlt besonders hell. Kurz überlegt er… legt den Kopf schief. Nein, das darf nicht sein… es darf nicht sein, dass sie schon ihren Platz am Firmament eingenommen hat. Mit einem Seufzer senkt er den Kopf… schließt erneut die Augen. Seine Finger graben sich in das Erdreich… krallen sich förmlich hinein. Seine Ohren zucken unruhig… die Geräusche des Waldes aufnehmend. Nichts Ungewöhnliches ist in dieser dunklen Nacht unterwegs… nur die üblichen nachtaktiven Wesen. Ein leises Pfeifen… und ein Lächeln stiehlt sich langsam auf seine Lippen. Er öffnet die Augen… und hebt den Kopf. Das Pfeifen kommt näher… sein Freund schwebt vor ihm. Flirrende Flügel… unglaublich schnell. Ein fröhliches Fiepen… er streckt die Hand aus. Der Glimmlingflitzer schwirrt näher… bleibt einen Herzschlag in Greifweite. Ein paar leise Worte… die sich beinahe im Rauschen der Blätter über ihnen verlieren. Ein zustimmender Pfiff… und das schillernde Wesen macht sich pfeilschnell davon. Ebenso wie er jetzt auf der Suche… nach ihr.
Die Wolken verziehen sich… Mondlicht stiehlt sich hindurch. Auch in seinem Herzen… dringt ein Funken Hoffnung durch die…
Finsternis.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:37
Altra, 30.06.2012
Altra wälzt sich auf ihrem Bett. Zuviel war in dieser Nacht passiert, um sie schlafen zu lassen. Nichteinmal ihre Meditationsübungen halfen gegen die wirren Gedanke.
Der Goblin. Die Informationen, die er bei sich trug. Oh. Es war notwendig, sie ihm zu entreissen, aber durch Folter? Altra schaudert. So hatte sie ihre Schwestern noch nicht gesehen. So hatte sie SICH noch nicht gesehen. Sie, die Heilerin, ein Folterknecht? Sie, die bemüht war, Wunden zu schliessen, ob im Körper oder Geist, fähig ihr Wissen so zu verdrehen, um Schmerzen zuzufügen?
Und Shan'do Malagar. Er hatte sein Wort gegeben! Er hatte dem Goblin gesagt, er würde ihm die Freiheit geben und dann getötet. Ein gebrochenes Versprechen. Und dennoch: Gab es eine andere Wahl? Hätte man ihn gehen lassen, dann hätte er sie verraten und mehr Kaldorei wären durch seine verfluchte Technik gestorben. Bomben. Es schüttelt Altra. "Ich vertraue Euch" hatte sie ihm nachher gesagt und es so gemeint. Sie kannte ihn. Jeder, der gegen die Verderbnis kämpfte, konnte ihm bedingungslos vertrauen. Der Goblin dagegen, er hatte seinen Tod verdient.
Und trotzdem flüstert etwas tief in ihr. Erinnere Dich. Auch Du hast dein Wort gegeben. Du hast es Wesen gegeben, denen dein Shan'do nicht trauen würde. Wirst Du Dein Wort halten?
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:42
Luthien, 01.07.2012
Müde wanderte der Blick der weißgoldenen Lichter über die Karte... Feralas. Ob ihre Aufgaben ihr wohl bald Gelegenheit gäben, endlich die lang ersehnte Reise anzutreten? Ihre lange geplante Phase des Studierens... und der Freiheit zu beginnen, ehe sie wieder zu ihren Pflichten zurückkehrte...?
Müde seufzte sie, wälzte sie sich auf den Rücken und verschränkte einen Arm unter dem Kopf.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:42
Anushor, 02.07.2012
Pfeilschnell schwimmen die Lachse in der Meeresströmung, das Wasser trägt den Schwarm zu seinen Laichplätzen von Kalimandor zu den Flüssen des östlichen Königreichs. Inmitten des Schwarms bewegt sich mit anmutigen Schwimmbewegungen ein Druide in der Gestalt des Seelöwen. Ein Beobachter könnte den Eindruck gewinnen, als ob die Fische mit dem Druiden im Wettkampf stehen, wer am schnellsten in der Meeresströmung von einem Kontinent zum nächsten schwimmt.
Ein Schiff wird von der Gruppe überholt, die Strömung in den Tiefen hat eine höhere Geschwindigkeit, als welcher der Wind für das Segelschiff erreichen kann.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:43
Saladir, 12.07.2012
Silberpfeil ging durch die Straßen von Darnassus und sah sich bestimmt zum hundertsten Mal um das man ihn nicht beobachtete. Müde strich er sich mit den Fingern über die Augen, und versuchte ein gähnen zu unterdrücken. Ein langer Tag war das heute, und doch wurde wieder einmal einiges erreicht. Kurz streckend und sich abermals vergewissern, nicht beobachtet zu werden betrat er den Tempel und reichte der dort wachhabenden Schildwache sein Schwert. „Danke Schwester“ kommt ihm über die Lippen, dann kniet er sich nieder und betet eine Weile. Dieses Gebet spricht er nicht für sich oder die Seinen. Nein, dieses Gebet spricht er aus einem schlechtem Gewissen gegenüber einem Kal´dorei dem er Unrecht getan hat. Ein weiterer Fehler in einem Leben, das er für sich hinnimmt. Er hofft nur das dieser ihm verzeihen kann, denn wenn Saladir ehrlich ist: Er würde es nicht.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:43
Ereka, 12.07.2012
„ Seid Ihr soweit in Ordnung? Oder wollt Ihr hier bereits rasten? Drei Wochen auf einem Schiff sind etwas gewöhnungsbedürftig, selbst für jemanden wie mich.“ Die Stimme von Shan’do Wildsang klang trotz des heulenden Wind welcher über Lor‘Danel fegte klar und deutlich, als würde er seine Stimme selbst in die Böen weben und sanft zu seiner Schülerin tragen. In aller Ruhe wandte er sich zu der deutlich kleineren Menschenfrau, während sie ihre zarten Finger über das Halsgefieder eines Cenarius Hippogryphen streichte. Der erste Flug für die Erntehexe auf solch einem Mischwesen. Und ganz offensichtlich ein neu gewonnener Himmelsfreund. Ein letztes Mal traf sich ihr Blick mit dem Gold glühenden Augenpaar des Hippogryphen, ehe es sich majestätisch von ihr abwandte um wohl verdient zu rasten. Nun drehte sich die junge Dame um, um Shan’do Wildsang entgegen zu eilen welcher geduldig wartete bis sie sich verabschiedet hatte. Ein Wunder das der Wind die zerbrechlich wirkenden Frau noch nicht vom Landeplatz wirbelte. Wild tänzelte ihr pechschwarzes in der Luft, dabei klackerten oft die farbigen, eingeflochtenen Holzperlen aneinander. Ihre Stimme, obwohl sie diese in den drei Wochen kaum nutzte, klang ziemlich heiser bedingt durch die raue Salz Luft „Mein Bauchgefühl sagt, eine kleine Rast könnte nicht schaden, aber ich würde auch weiter voran wandern.“ Die Winde der Dunkelküste waren unerbittlich. Enger schlang sie den Kapuzenumhang um den Leib. Deutliche Müdigkeit war in ihrem blassen Gesicht zu erkennen, und dennoch versuchte sich die junge Frau tapfer zu geben. Shan’do Wildsang sollte sehen das ihr der Pfad des richtigen Druiden sehr wichtig ist, nachdem sie bereits sehr vieles hinter sich gelassen hatte was ihr von Bedeutung war. Freunde, und ein letztes Stück Familie was ihr aus Gilneas blieb. Sie alle fehlten ihr. Oft hatte sie sich auf der Schiffsfahrt gewünscht mit Alcyon, ihrem besten Freund, herum witzeln zu können. Das Matrosenleben auf Deck zu beobachten war auf Dauer nicht sehr unterhaltsam. Ihn und „Onkelchen“ zurück zu lassen war wohl eines ihrer größten Opfer. Ob „Onkelchen“ böse ist, weil sie erneut heimlich ausgebüchste, ohne wieder einmal Bescheid zu geben? Sicher grummelte er wieder in sich hinein...und doch liebte er sie wie seine eigene Tochter.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:43
Ereka, 14.07.2012
Nachdenklich betrachtete Shan’do Wildsang ihr gebaren. Seinen Augen entging die Müdigkeit seines Schützling nicht, so sehr die Dame auch versuchte sie zu vertuschen um zu beweisen dass sie eine ehrgeizige Schülerin sein möchte. Mit seinem Weitblick sah er sicherlich auch ihre innigsten Sehnsüchte. Wundern würde sie es bestimmt nicht. „ Ich würde heute sehr gerne noch ein Stück weiter kommen. Mir wäre es wichtig die Dunkelküste fast hinter uns zu lassen. Denkt Ihr, Ihr würdet es bis zum Hain der Uralten schaffen?“ er schmunzelte, als wüsste er bereits ihre Antwort und das sie zu einer hohen Wahrscheinlichkeit mogeln würde „…Antwortet bitte ehrlich. Ihr könnt auch sagen dass Ihr hier gerne ausruhen wollt. Ihr habt in der nächsten Zeit noch genug harte Arbeit vor Euch.“
Unsicherheit machte sich breit. Sie wusste nicht so recht was sie antworten sollte. Solch verlockende Worte. Etwas Ruhe täte ihr sicherlich ganz gut, und vielleicht würde es am nächsten Tag nicht so stürmige Böen geben. Aber NEIN! Immer wieder tauchte ihr das Bild von herum nörgelnden Menschen in ihrem Gedächtnis auf, denen oft zehn Schritte wie hunderte Kilometer vorkamen. Viele von ihnen ächzten schon wenn sie nur drei Meter liefen. Nein, dieses Bild sollte der Shan’do nicht von ihr haben! „Ich…weiß nicht wie weit es ist, aber meine Füße sagen JA!“ hastig fügte sie noch ein paar Worte hinzu, damit man ihr auch bloß glaubte „…und ich natürlich auch. Hehe…“ Ein kindliches Grinsen sollte die Mogelpackung noch wunderbar abrunden. Naives Ding…
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:44
Calysta, 15.07.2012
Ernst beobachtet die Kal`dorei das Training der beiden Verteidiger. Sie versucht genau zu analysieren welche Taktik in welcher Situation welchen Erfolg bringt und auch wie die beiden dann darauf reagierern. Wenn ich gegen Sie trainiere muss ich Sie einschätzen können, geht der Elfe durch den Kopf.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:44
Tinnurandir, 16.07.2012
"Wenn du glaubst, dein Leben sei nicht mehr als ein zerbrochener Spiegel, besinne dich auf deine Stärken sowie auf deine Schwächen und nutze, was dir gegeben wurde, um die Bruchstücke wieder zusammen zu fügen und zu einem Ganzen zu machen. Und wenn du dann in diesen Spiegel siehst und die Fugen betrachtest, wirst du merken, dass du ein ganz besonderes Leben hast, das es wert ist, gelebt zu werden."
Die Worte hatte er vor langer Zeit gehört. Er hatte sie damals nicht zu schätzen gewusst. Schließlich galten sie nicht ihm, sondern seiner Schwester. Aber mittlerweile... ja mittlerweile trafen sie auch auf ihn zu. Also schwang er sich auf einen nahen Baum, setzte sich dort auf einen Ast, der weit über das unter ihm fließende Wasser hinausragte... und besann sich, um dem Rat zu folgen.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:44
Altra, 16.07.2012
Ein aufgeschlagenes Buch. Blauer Einband, in den drei Smaragde eingebunden sind, die auf den Oberschenkel drücken. Die Seiten selber sind leer.
"Schreibe in dieses Buch das, was Du Wichtiges gelernt hast. Keine Kräuterlisten oder andere Trivialitäten. Rituale zum Beispiel.
Wenn Du ausgelernt hast, wird dieses Buch selber ein Teil der Natur sein und dein Band zu ihr stärken."
Altra schaut auf die leeren Seiten und knabbert an ihrem Stift.
"Meine Rezepte sind nicht trivial. Aber da sie jeder lernen kann..." Sie atmet langsam aus.
"Gut. Das also nicht. Was dann? Meine Zauber? Nein. Sie sind mir wichtig, aber auch im Sinne dieses Buches? Meine Vision. Ich habe es! Meine Vision bei den Furbolg! Es war meine erste Erfahrung in der Richtung und..."
Altra unterbricht sich selber und starrt auf die Seiten. "Und es war keine druidische Erfahrung. Ich hatte gesehen, was ich werden könnte." Die Hand berührt die Wange, die noch unvernarbt ist. "Aber es war eine Vision, die mir die Schamanen der Furbolg gaben. Und eine Vision mag traumähnlich sein, aber ist kein Traum und wird mir auf meiner Suche nach dem Smaragdgrünen Traum nicht weiterhelfen."
Altra seufzt und schliesst das noch jungfräuliche Buch. "Ich werde über diese Erfahrung meditieren. Damals hatte ich mich auf das konzentriert, was mir gezeigt wurde. Vielleicht kann ich jetzt etwas mehr von dem herausfinden, was genau geschehen war."
Das Buch wird in eine Truhe gelegt und Altra setzt sich wieder auf die Felle, die ihr Bett darstellen. Langsam versinkt sie in Meditation. Um sich herum erscheint das Lager der Furbolg und in der Meditation selber beginnt die Vision erneut...
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:45
Altra, 17.07.2012
Euch wurde da wohl ein Bär aufgebunden, Schwester.
Altra verdrehte nur innerlich die Augen. Natürlich... Wer war denn die Zwergenexpertin? Sie oder der Sprecher, der schon beim Gedanken an Bärte Zuckungen bekam?
Nun gut. Sie hatte ihre Pflicht getan und konnte sich zumindest darauf verlassen, dass die Informationen in seinen Händen und denen der Wächterin nicht durch ganz Darnassus getragen würde.
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:45
Achaiah, 18.07.2012
Schnaubend krabbelte die Kaldorei aus ihrer Schlafstätte. Jeder einzelne Muskel in ihrem Körper schien zu schmerzen.
Bei Elune, heute ist das Ritual und ich kann mich kaum bewegen. Ob das so eine gute Idee war mit den Gewichten?
Doch sie biss die Zähne zusammen und rappelte sich unelegant auf. Und auch wenn sie auf allen Vieren kriechen müsste, sie würde bei dem Ritual anwesend sein und helfen. Das hatte sie sich in den Kopf gesetzt.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:46
Achaiah, 22.07.2012
Die Kaldorei ließ sich seufzend auf der Brüstung nieder und kramte erst einmal eines ihrer Kräuterstänglein hervor. Als sie den würzigen Rauch einatmete fühlte sie sich gleich entspannter, obwohl ihre Wangen immer noch glühten. Schon alleine die Vorstellung mit ihm auf einem Säbler zu reiten lies in ihr ein Schwindelgefühl hochsteigen. Und dann noch diese Trainingsübung heute. Es war chaotisch gelaufen und die Aussicht auf weitere Übungen, bei der die Rolle des Anführers munter unter ihnen verteilt wurde, bereitete ihr Bauchschmerzen. Sie hoffte nur, sie würde es irgendwie hinkriegen, wenn sie an der Reihe war. Als Säblerzüchterin, hatte sie doch gar keine militärische Ausbildung genossen.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:46
Ereka, 23.07.2012
Dem Weisen Kaldorei entlockte dies ein raues Lachen wobei er sich von der Erntehexe abwandte und gemächlich ein paar Schritte voraus ging „Gut…dann ruhen wir noch heute hier.“ Gut einige Male klimperte die Menschendame verdattert mit dem gesunden Auge, während das andere stets verborgen unter einer Augenklappe lag. Wie ein verwirrter Welpe stand sie dort auf einem Fleck. Als Shan’do Wildsang kurz über die Schulter zu ihr sah, und über jenen Anblick nur schmunzeln konnte, vollendete er seine Worte Worte „Überrascht? Ein kleiner Test. Ihr solltet Euch nicht überstrapazieren, Ereka Hiligon. In der Ruhe liegt die Kraft des Druiden.“
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:46
Luthien, 25.07.2012
Müde strich sie sich mit einer Hand über das Gesicht, während sie langsam den Pfad zu ihrem Quartier entlang ging und die Gespräche des Abends durch ihre Gedanken wanderten.
Mit sowohl Sprecher Morgennebel, als auch seinem Vertreter Hainläufer abwesend, hatte Shan'do Malagar die Zusammenkunft dieser Nacht geleitet. Sie hatten die wichtigsten Informationen zu den laufenden Ermittlungen ausgetauscht und die durch das Training herauskristallisierten Defizite und Schwachpunkte analysiert.
Besucher waren bei der Versammlung erschienen... Kaldorei, die sich für die Einheit und ihre Arbeit interessierten, solche die nach Ausbildung und Anleitung auf dem druidischen Pfad suchten... und solche, die sich dem ewigen Kampf gegen die Verderbnis und der Unterstützung und dem Schutz der Druiden anschließen wollten. Ebenso wie andere, Brüder oder Schwestern des Zirkels, welche nur den Kontakt und den Austausch über aktuelle Problemherde suchten.
In Anerkennung ihrer bisherigen Leistungen hatte Nachtfeder die Anwärter Sternpirscher und Mondschatten zu Verteidigern befördert. Ein Lächeln huschte über die müden Züge der Kaldorei bei dem Gedanken daran. Beide hatten sich diese Beförderung während der letzten zwei Einsätze redlich verdient.
Lang war die Nacht gewesen und viele Worte hatte sie gehabt. 'Ich sollte die Meditation auf morgen verschieben' dachte sie und gähnte dem Gedanken herzaft Zustimmung.
Altra
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Thema: Re: Kleine Geschichten aus dem Zirkel 24.10.12 13:47
Altra, 30.07.2012
Tag 1
Bäume. Blätter umgeben sie und sie hört nur ihr Rauschen und die Geräusche der Tiere des Waldes um sich herum. Seltsam, wie die Natur sie plötzlich umfängt. Sie schaut zur Seite und sieht neben sich Traumborke und seinen Lehrer, einen der Beschützer von Darnassus. Beide stehen stumm, die Blätter in die Sonne gerichtet, die Wurzelbeine in den Boden gegraben.
Altra schliesst ihre Augen und lässt die Umgebung auf sich einwirken. Wann war sie das letzte Mal nur von Wald umgegeben gewesen? Ohne ihren Shan'do. Ohne die Brüder und Schwestern. Nur der Wald.